Pressemitteilung der Johanna-Wittum-Schule

Pforzheimer Schülerinnen auf den Spuren Gregor Mendels

Im Rahmen des europäischen Bildungsprogramms „Erasmus+“ fand erstmals wieder ein Projekttreffen in der Tschechischen Republik statt. Anlass des Zusammentreffens war das Erasmus+ Projekt der Johanna-Wittum-Schule mit dem Titel „European Challenges in Modern Genetic and Epigenetic“, welches nach einer 32-monatigen Dauer mit diesem Projekttreffen beendet wurde. Dabei vertraten die Schülerinnen Alina Hayer, Angela Topalovska, Lilian Lukacs, Mina Özisletici und Tanya Kyurkchieva aus der Eingangsklasse des Biotechnologischen Gymnasiums die Johanna-Wittum-Schule.

Ziel des europäischen Bildungsprojektes war es Unterrichtseinheiten mit modernen Experimenten zur Genetik und Epigenetik zu entwickeln. Diese werden sowohl in den verschiedenen Landessprachen der Projektpartner als auch auf Englisch, online, interessierten Schulen zur Verfügung gestellt. 

Das Internationale Treffen fand vom 5. bis zum 9. April an der Wirkungsstätte Gregor Mendels in Brünn statt. Im Vordergrund stand dabei die Laborarbeit. Gemeinsam mit vier weiteren Partnerschulen aus Österreich, Frankreich, Dänemark und Italien (das Corona bedingt nur online teilnehmen konnte) wurden Experimente zur Methylierung von DNA durchgeführt. Was in der Natur bei allen höheren Lebewesen ständig passiert, wurde wohl erstmals an einer europäischen Schule erfolgreich in vitro durchgeführt. Das Experiment wurde gemeinsam von den Partnerschulen entwickelt. Die erfolgreiche Methylierung, der im Experiment eingesetzten DNA, wurde durch das Methylgruppen-sensitive Restriktionsenzym ClaI überprüft. Nach der Methylierung und Restriktion der DNA mit ClaI war in einer sich anschließenden Gel-Elektrophorese mit dem superschnellen Lonza-System in allen 12 Arbeitsgruppen ein deutlicher Shift zu längeren DNA-Fragmenten im Vergleich zu den entsprechenden unmethylierten Kontrollen zu beobachten.

Die Aufgabe der Pforzheimer Schülerinnen war es die Workshop Teilnehmerinnen und Teilnehmer, als Mentorinnen erfolgreich durch die Experimente zu begleiten. „Sowohl die anspruchsvollen Experimente als auch die Kommunikation in der Arbeitssprache Englisch waren dabei die besonderen Herausforderungen.

Mit einem Lächeln im Gesicht bedankten sich die Workshop Teilnehmer*innen bei den Pforzheimerinnen für die zielführende Anleitung der Experimente. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit sind viele neue internationale Freundschaften entstanden.

Neben den praktischen Laborarbeiten besuchte das Projektteam auch das Kloster mit der Ausstellung zu seiner Forschungstätigkeit, in welchem Mendel die Vererbungsregeln erforschte und 1866 veröffentlichte. Ein weiteres Highlight während des Aufenthalts war für die Schülerinnen das Zusammenleben in tschechischen Gastfamilien. Die als besonders herzlich empfundene Gastfreundschaft wird sicherlich zu einem besonderen, bleibenden Eindruck werden.

Nach einem außergewöhnlichen europäischen Erlebnis verabschiedeten sich die Projektteilnehmer in der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen in Dänemark in einem neuen Projekt.