Etwa 70 Schüler und Lehrer aus sieben europäischen Ländern arbeiteten im Labor der Johanna-Wittum-Schule vom 11.2. – 15.2.2020 auf dem Gebiet der Biotechnologie zusammen. Gemeinsames Ziel war die Erstellung innovativer Unterrichtseinheiten mit Experimenten auf dem Gebiet der Genetik und Epigenetik. Diese Unterrichtseinheiten sollen künftig im Unterricht an europäischen Schulen zum Einsatz kommen.
Die Experimente beschäftigten sich mit der Erstellung eines genetischen Fingerabdrucks, wie dies etwa bei der Täterermittlung in der Forensik der Fall ist sowie mit der Herstellung eines Schmuckstücks in Form einer Halskette, die mit eigener Erbinformation aus den Mundschleimhautzellen der Teilnehmer gefüllt wurde.
Ergänzend dazu präsentierten die Mentoren in internationalen Teams Hintergrundinformationen zu den Experimenten.
Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Programms Erasmus+ der Europäischen Union. „Das wichtigste Ziel dieses Programms sei es, junge Menschen aus Europa zusammenzubringen und sie gemeinsam an interessanten und herausfordernden Projekten arbeiten zu lassen. Dadurch könne der gemeinsame europäische Gedanke gefördert werden“, sagte die Rektorin Frau Dr. Ulrike Kagerhuber in ihrer Rede bei der Begrüßungsfeier.
Auch Doreen Bayer, Abiturientin der JWS, weist auf diesen Aspekt hin: „Die Europäische Union gibt uns Schülern die Möglichkeit auf internationaler Ebene im Team zusammenzuarbeiten, Verantwortung zu übernehmen und damit wichtige Erfahrungen für unser späteres Berufsleben zu sammeln“. Diese Ansicht teilt auch der Projektleiter Dr. Jürgen Braun: „Es geht mir das Herz auf, wenn ich Schüler und Lehrer aus 7 europäischen Ländern zusammen arbeiten sehe, die ein gemeinsames Ziel haben und dieses Ziel verwirklichen“.
Ein weiteres wichtiges Ziel sei es außerdem, die Schüler dabei zu unterstützen, ihre Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern, berichtet der im Projekt engagierte Englischlehrer Michael Schlindwein. So wird das gesamte Projekt auf Englisch durchgeführt.
Neben den fachlichen und sprachlichen Aspekten ist auch der kulturelle Austausch sowie das Kennenlernen der Stadt Pforzheim und seiner Umgebung ein wichtiges Anliegen der Gastgeber. Im Projekt wird mit den regionalen Betrieben Forestadent, Admedes und C.Hafner zusammengearbeitet, die auch zur Besichtigung eingeladen hatten.
Ferner stand passend zum Projektthema ein Besuch der weltweit aktiven Biotechnologie Firma Roche GmbH in Mannheim auf dem Programm. Ein Besuch des Speyerer Doms rundete das Kulturprogramm ab.
Schon seit 2006 arbeiten die Partnerschulen sehr erfolgreich im Bereich Biotechnologie international zusammen. „Über die Jahre sind intensive Freundschaften zwischen den Partnerschulen entstanden, die weit über die Projektarbeit hinausgehen. So reiste auch die ehemalige Erasmus-Partnerschule aus Istanbul nach Pforzheim an, um an dem Kongress teilzunehmen“, betont Jürgen Braun, der gemeinsam mit Michael Schlindwein das zweijährige Projekt von der JWS aus koordiniert.
Nach einer stimmungsvollen Abschlussfeier mit einem Wochenrückblick im Restaurant Rabeneck nahm die Erasmus-Familie voneinander Abschied mit der Gewissheit, sich im Mai in Brno wiederzusehen.